Kulturlandschaftsprojekte in Bayern
Auf dieser Seite kannst Du auf eine Auswahl an Kulturlandschaftsprojekten in Bayern zurückgreifen, die beispielhaft die verschiedenen Wege der Kulturlandschaftserfassung aufzeigen.


Am 18. April 2023 wurde im Foyer des Landratsamtes Bamberg die eigens entwickelte und kostenfrei zur Verfügung stehende Cisterscapes-App, in der für die einzelnen Partnerklöster jeweils 35 prägende Kulturlandschaftselemente abgebildet sind, und das digitale, auf Augmented Reality basierende Landschaftsmodell zur Klosterlandschaft Ebrach eingeweiht.
Cisterscapes – Cistercian landscapes connecting Europe
Das 2019 gegründete Netzwerk „Cisterscapes connecting Europe“ macht das grenzübergreifende kulturelle Erbe zisterziensisch geprägter Landschaften sichtbar. Insgesamt 17 Partner aus fünf europäischen Ländern (Deutschland: Altenberg, Bronnbach, Ebrach, Klosterlangheim, Loccum, Maulbronn, Pforte u. Waldsassen; Österreich: Rein und Zwettl; Tschechien: Plasy, Velehrad, Vyšší Brod u. Žďár nad Sázavou; Polen: Wągrowiec – Łekno und Slowenien: Kostanjevica na Krki, Stična) gehören dem Netzwerk an. Alle Klöster des Netzwerks entstammen der Filiationslinie der Primarabtei Morimond, einem der aktivsten Klöster bei der Ausbreitung des Ordens in Mittel- und Osteuropa.
Am 17. April 2024 wurde der Verbund aus den 17 europäischen Klosterstätten in Antwerpen von der Europäischen Kommission mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet. Damit konnte ein annährend 10 Jahre andauernder Prozess, dessen Wurzeln in der 2015 begonnenen Kulturlandschaftsinventarisation Steigerwald liegen, in einem ersten Schritt erfolgreich abgeschlossen werden.
Die Aktivitäten rund um das Europäische Kulturerbe-Siegel sind zugleich der Motor für neue Entwicklungsvorhaben, u.a. für den über 6.400 km langen Weg der Zisterzienser, eine Klosterlandschaftsdatenbank (https://database.cisterscapes.eu/), die Cisterscapes-App und jüngst für das transnationale LEADER-Kooperationsprojekt „Kulinarisches Erbe der Zisterzienser in Mitteleuropa“ mit Projektverantwortlichen aus Tschechien, Deutschland und Österreich.
Website: https://cisterscapes.eu/

Wanderkultur.de
WanderKultur verbindet die Wanderwege des Bayerischen Waldes mit dem Wissen seiner BewohnerInnen auf einer digitalen Plattform. Über die WanderKultur-App (mit Navigationsfunktion) wird Heimatgeschichte im Gelände erlebbar und fassbar. Am 1. Februar 2022 startete das digitale Heimatprojekt, das vom Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und für Heimat über die Förderrichtlinie „Heimat-Digital-Regional“ gefördert wurde.
Am 30. Januar 2025 ist der Abschluss des Förderprojektes im Kloster Metten gefeiert worden. Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits über 1400 Einträge und knapp 10.000 Downloads der App-Anwendung!
WanderKultur wird durch den Bayerischen Wald-Verein weiter fortgeführt! Mitmachen ist ausdrücklich erwünscht!
Website: https://www.wanderkultur.de



Klimaangepasstes Wassermanagement (KliWa) – aus traditionellen Nutzungen für die Zukunft lernen
Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) e.V. führt von 2024 bis 2026 das Projekt „Klimaangepasstes Wassermanagement (KliWa) – aus traditionellen Nutzungen für die Zukunft lernen“ durch. Das Vorhaben wird durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt und die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz gefördert. Übergeordnetes Projektziel ist es, traditionelle Techniken und Bewirtschaftungsformen zu nutzen, um mehr Wasser länger in der Landschaft zu halten. Dazu zählt u.a. die traditionelle Wiesenbewässerung. Die Vernetzung des vorhandenen Wissens zu traditioneller Bewässerung und weiteren Methoden des natürlichen Wasserrückhalts sollen neue Anstöße und Lösungsansätze für aktuelle Herausforderungen in unseren Landschaften geben. Darüber hinaus werden bestehende und neue Initiativen zu Fördermöglichkeiten und Projektentwicklung beraten und mit relevanten Kontaktpersonen und Institutionen vernetzt, um neue Projekte zur Verbesserung des natürlichen Wasserrückhalts zu initiieren (https://www.waesserwiesen.dvl.org/projektbeschreibung).
Die traditionellen Techniken der Wiesenbewässerungen sind hervorragend dafür geeignet, Wasser in der Landschaft zu halten. Sie puffern Hochwasserereignisse ab und lindern den Effekt von Trockenperioden durch Grundwasserneubildung. In vielen Regionen Deutschlands und in Europa wurden solche Wässerwiesenstrukturen reaktiviert, manche Grabensysteme sogar neu gebaut. Auch andere Methoden des natürlichen Wasserrückhalts werden bereits in unterschiedlichen Projekten erfolgreich angewandt, etwa steuerbare Drainagen, Entrohrungen oder das sogenannte Keyline Design.
Der DVL sammelt Beispiele von Wässerwiesen und anderen Methoden des natürlichen Wasserrückhalts. Das Wissen und die Erfahrungen werden auf dieser Website weitergeben, zum Beispiel anhand von Steckbriefen und Handlungsempfehlungen (https://www.waesserwiesen.dvl.org/waesserwiesen/steckbriefe) . Die Vernetzung und Beratung von Akteurinnen und Akteuren sowie Bewusstseinsbildung findet unter anderem durch Seminare und Exkursionen statt. Die Aufzeichnung von Online-Seminaren sowie Seminarunterlagen können unter dem Link https://www.waesserwiesen.dvl.org/veranstaltungen/seminarunterlagen angeschaut bzw. heruntergeladen werden. Das 3. Seminar befasste sich u.a. mit der Hangbewässerung im Bayerischen Wald.
Sie möchten keine Veranstaltungen mehr verpassen und über neue Veröffentlichungen informiert werden? Dann wenden Sie sich an den Projektmanager Thomas Köhler. Seine E‑Mail-Adresse lautet: t.koehler@dvl.org.
Deutscher Verband für Landschaftspflege (DVL) e.V.
Promenade 9
91522 Ansbach
Tel: +49 981 1800 99–34
Mobil: +49 159 0170 6463
Website: https://www.waesserwiesen.dvl.org/


landschaft.bild.wandel
Das Projekt landschaft.bild.wandel zeigt die Landschaftsentwicklung Bayerns und Niederösterreichs. Als Ausgangsbasis dienen die Gemälde des österreichischen Malers Valentin Gappnigg (1661 – 1736). Der Freisinger Fürstbischof hatte ihm Ende des 17. Jahrhunderts den Auftrag erteilt, Gemälde seiner Besitztümer anzufertigen.
Die Gemälde Gappniggs zeigen den Stand der Landschaftsentwicklung des 18. Jahrhunderts. Durch den Vergleich der Vergangenheit mit der Gegenwart werden die Veränderungen der Landschaft sichtbar. Lohnend ist dies vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher, landschaftlicher und kultureller Themen, u.a. im Hinblick auf den Flächenverbrauch und Klimawandel.