Informationen zur Erfassung
Hier finden Sie alle relevanten Infos für die Erhebung historischer Kulturlandschaftselemente.
Erfasst werden sollen historische Kulturlandschaftselemente, die in der heutigen Kulturlandschaft noch sichtbar sind oder eine assoziative Bedeutung aufweisen.
Der Fokus liegt hierbei auf Elementen in der Landschaft, außerhalb geschlossener Siedlungen.
Historische Kulturlandschaftselemente die bereits als Bau- oder Bodendenkmäler eingetragen sind, sollen nicht noch einmal erfasst werden.
Historische Kulturlandschaftselemente sind Zeugnisse der Siedlungs- und Wirtschaftstätigkeit des Menschen. Sie sind im Laufe der Geschichte aus dem Zusammenspiel von naturräumlichen Gegebenheiten und dem Wirken der Menschen im Raum entstanden und dokumentieren noch heute die geschichtliche Entwicklung.
Diese Kulturlandschaftselemente können sowohl bewusst geschaffene, bauliche Substanz sein, wie z. B. Brunnen, Kreuze oder Sommerkeller; angepflanzte Elemente wie z.B. Hecken oder Friedenseichen, aber auch nutzungsbedingte Strukturen, die durch die wirtschaftliche Tätigkeit des Menschen entstanden sind, wie z.B. Ackerterrassen, Hohlwege, Steinbrüche oder ähnliches.
Die Kulturlandschaftselemente lassen sich sieben verschiedenen Funktionsbereichen zuordnen, dies sind die Bereiche Siedlung, Landwirtschaft, Religion/Staat/Militär, Verkehr, Gewerbe, Erholung und Assoziative Kulturlandschaft.
Mit assoziativer Kulturlandschaft ist gemeint, dass ein Ort mit einer Erinnerung, einem Bildnis oder einer Geschichte verbunden ist, die wiederum kulturhistorische Bedeutung hat, wie z.B. eine Sage.
Eine Auflistung von Kulturlandschaftselementen sowie deren Zuordnung zu einem Funktionsbereich findet sich im auf der Homepage eingestellten „Handbuch“.
Erfasst werden also Elemente und Strukturen, die durch menschliches Handeln geschaffen wurden, von denen zumindest noch Spuren in der Landschaft zu erkennen sind oder die eine assoziative Bedeutung haben, die einen historischen Zeugniswert aufweisen, also frühere Wirtschaftsweisen, Herrschaftsverhältnisse, einen vergangenen technischen Entwicklungsstand, etc. dokumentieren und in der heutigen Zeit in dieser Form nicht mehr entstehen würden.
„Strukturen und Elemente einer Kulturlandschaft sind dann historisch, wenn sie in der heutigen Zeit aus wirtschaftlichen, sozialen, politischen oder ästhetischen Gründen nicht mehr in der vorgefundenen Weise geschaffen würden, sie also aus einer abgeschlossenen Geschichtsepoche stammen“
(Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland 2001)
Im Bereich der historischen Kulturlandschaft kann die Zeit um das Jahr 1950 als Ende einer solchen Epoche gesehen werden, da ab dann tiefgreifende Prozesse die Landschaft nachhaltig verändert haben.
Bei der bayerischen Denkmalliste handelt es sich um ein öffentlich einsehbares, nachrichtliches Verzeichnis aller bekannten Denkmäler. Nachrichtlich bedeutet, dass nicht der Eintrag in der Liste ausschlaggebend ist, sondern auch Objekte, die nicht erfasst sind, Denkmäler sein können insofern sie die Denkmaleigenschaft erfüllen.
Die Denkmalliste ist online abrufbar: http://geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/html/regbezlist.html
Im DenkmalAtlas (und im BayernAtlas) sind die Denkmäler kartiert:
http://geoportal.bayern.de/bayernatlas-klassik/
https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/
Jede Person, die sich für ihre Heimat interessiert, die weiß oder wissen will, wie die Landschaft von unseren Vorfahren genutzt und gestaltet wurde und was heute noch davon zu sehen ist, ist eingeladen am Projekt zur Erfassung historischer Kulturlandschaft mitzuwirken. Ob Jung oder Alt, Hobby-Fotograf oder Heimatforscher, jeder kann seine eigenen Interessen und Stärken in das Projekt einbringen.
Die Erfassung der Elemente setzt sich aus vielfältigen Tätigkeiten zusammen, die je nach Passion alleine oder im Team durchgeführt werden können:
Geländearbeit: Die Objekte und Strukturen in der Landschaft zu finden ist manchmal Detektivarbeit.
Recherche: Um den Elementen ein Gesicht zu geben, braucht es weitere Informationen. Diese können in der Literatur oder beim Recherchieren im Archiv gefunden werden.
Wissensweitergabe: Wie die Gegend noch vor 60 oder 70 Jahren aussah? Das wissen am besten die älteren Mitbürger. Sie und die Kenner der Landschaft, Heimatforscher, Lehrer, Naturschutzwächter usw. geben ihr Wissen sicherlich gerne weiter.
Fotografieren: Jedes erfasste Element wird in die Datenbank eingetragen und kann mit bis zu vier Fotos versehen werden.
Eintragen der Elemente: Um die gesammelten Informationen festzuhalten und frei zugänglich zu machen müssen sie in die Datenbank eingegeben werden. Das können Sie auch für andere übernehmen.
Tutorials
Die WebGIS-Tutorials zeigen Dir in kleinen Schritten, was man bei der Anlage eines Objekteintrags in unserer Kulturlandschaftsdatenbank beachten sollte.