Er­fas­sungs­bei­spie­le

His­to­ri­sche Kul­tur­land­schafts­ele­men­te prä­gen die Kul­tur­land­schaf­ten Bay­erns auf viel­fäl­ti­ge Wei­se. Sie sind Aus­druck des Le­bens und Wirt­schaf­tens vor­aus­ge­gan­ge­ner Ge­ne­ra­tio­nen. Es kann sich um bau­li­che (z.B. Weg­kreu­ze, Som­mer­kel­ler) und „le­ben­di­ge“ Ele­men­te (z.B. Streu­obst­wie­sen, Hu­te­bäu­me) als auch um nut­zungs­be­ding­te Struk­tu­ren (z.B. Acker­ter­ras­sen, Hohl­we­ge, Stein­brü­che) han­deln. Nach­fol­gend wer­den ei­ni­ge Er­fas­sungs­bei­spie­le vor­ge­stellt, die zum Nach­ah­men an­re­gen sol­len.

Jü­di­scher Fried­hof in But­ten­wie­sen

Der Fried­hof der eins­ti­gen jü­di­schen Kul­tus­ge­mein­de But­ten­wie­sen be­fin­det sich hin­ter der ehe­ma­li­gen Syn­ago­ge und der Mik­we, dem heu­te re­stau­rier­ten Ri­tu­al­bad, und liegt in di­rek­ter Nach­bar­schaft zum christ­li­chen Fried­hof. Auf drei Sei­ten ist der 1.904 m² gro­ße „Beit Olam“ – der gute Ort – von ei­ner Mau­er um­ge­ben und grenzt im obe­ren Be­reich, nur durch eine He­cke ab­ge­trennt, an den kom­mu­na­len christ­li­chen Fried­hof.

Neu­er Lehm­en­brun­nen bei Ober­lang­heim

Der Neue Lehm­en­brun­nen liegt auf der Hoch­ebe­ne nord­west­lich von Ober­lang­heim im Lang­hei­mer Forst (his­to­ri­scher Staats­wald­di­strikt III – Spend­weg, Ab­tei­lung 9 Lehm­en­brunn­nen). Der mit­tels Werk­sand­stein ge­fass­te Brun­nen dient als Nah­erho­lungs­ort, Trink­brun­nen und Rast­platz für Wan­de­rer und Orts­an­säs­si­ge.

Tas­si­lo­lin­de Wes­so­brunn

Die „Tas­si­lo­lin­de“, eine ca. 450 bis 800 Jah­re alte Win­ter­lin­de, steht öst­lich des Klos­ters Wes­so­brunn im Mühl­feld an ei­nem Ab­hang. Das ge­naue Al­ter lässt sich nicht mehr fest­stel­len, da an dem mehr­stäm­mi­gen Baum das Kern­holz ver­rot­tet ist, so daß die­ser in­nen be­geh­bar ist. Der Baum ist etwa 25 Me­ter hoch, der Stamm­um­fang be­trägt 14 Me­ter.

Ver­trie­be­nen­mahn­mal, Wei­ßen­burg i. Bay­ern

Gleich hin­ter dem Ein­gangs­tor zur Fes­tung Wülz­burg fin­det man das 1997 ein­ge­weih­te Mahn­mal, des­sen Schluss­stei­ne fol­gen­den Text tra­gen: „HIER FANDEN AB FEBRUAR 1946 MEHR ALS 10.000 KINDER, FRAUEN, MÄNNER ALS HEIMATVERTRIEBENE ERSTE ZUFLUCHT – FLÜCHTLINGSLAGER WÜLZBURG“.

Ips­hei­mer Bau­ern­kel­ler

In Ips­heim be­fin­den sich in der Brau­haus­stra­ße am Ab­zweig von der Wald­stra­ße zwei Bau­ern­kel­ler. Die Erd­kel­ler be­fin­den sich in den Myo­pho­rien­schich­ten. Sie ha­ben ei­ge­ne Flur­num­mern und hat­ten ur­sprüng­lich zwei Ei­gen­tü­mer. Der west­li­che Kel­ler hat­te zu­dem zwei Nut­zer.

Kir­chen­al­lee, Obern­dorf a. Lech

Ein­drucks­vol­le, sehr eng ge­pflanz­te und ca. 225 m lan­ge Kas­ta­ni­en­al­lee am öst­li­chen Orts­rand von Obern­dorf a. Lech. Über 50 Bäu­me säu­men ei­nen un­be­fes­tig­ten Fuß­weg, der vom ehem. Fug­ger­schloss nach Süd­wes­ten in den Alt­ort mit der ka­tho­li­schen Pfarr­kir­che St. Ni­ko­laus führt. Ca. zehn Kas­ta­ni­en­bäu­me „be­fin­den sich im ab­ge­grenz­ten, nicht der Öf­fent­lich­keit zu­gäng­li­chen Schloss­park.

Neu­sit­zer Rote Stei­ge

Die alte Neu­sit­zer Rote Stei­ge ver­läuft süd­lich der eins­ti­gen Chaus­see und heu­ti­gen Staats­stra­ße 2250. Sie be­ginnt öst­lich von Neu­sitz am Fuße der Fran­ken­hö­he steigt den Neu­sit­zer Ran­ken em­por und über­win­det da­bei ei­nen Hö­hen­un­ter­schied von ca. 60 m. Die Tras­se ist als tief ein­ge­schnit­te­ner Hohl­weg mit par­al­lel ver­lau­fen­den Al­ter­na­tiv­we­gen (Spu­ren­bün­del) aus­ge­bil­det. Die We­ge­de­cke ist un­be­fes­tigt bzw. mit ei­ner di­cken Laub­streu­auf­la­ge ver­se­hen. Am obe­ren Ende der Stei­ge steht ein al­ter Bild­stock, am un­te­ren Ende be­fin­det sich ein Stol­len der Ro­then­bur­ger Was­ser­ver­sor­gung.

Alt­stra­ße Bam­berg – Schwein­furt

Die Alt­stra­ße Bam­berg Schwein­furt ver­läuft auf dem Hö­hen­rü­cken zwi­schen Main­tal und Au­rach­tal in ty­pi­scher Wei­se weit­ge­hend auf dem höchs­ten Punkt. Der Tras­se fol­gen in eben­so cha­rak­te­ris­ti­scher Wei­se die Ge­mar­kungs- bzw. die Ge­mein­de­gren­zen. In ih­rer ak­tu­el­len Aus­prä­gung (2019) setzt sie sich aus ver­schie­de­nen Ober­flä­chen­zu­stän­den zu­sam­men: ge­pflas­ter­ter und ge­schot­ter­ter Flur­be­rei­ni­gungs­weg, un­be­fes­tig­ter Erd­weg, asphal­tier­te Ge­mein­de­ver­bin­dung­stra­ße und Wald­weg.

Spu­ren­bün­del nord­öst­lich von Win­dels­bach

Auf fast 2 km Brei­te kom­men etwa zwei Dut­zend Hohl­we­ge von der Höhe des Ernst­bergs (ca. 490 m NN) her­ab auf die Ebe­ne nord­öst­lich von Windelsbach.(450 m NN). Meist äl­te­ren Ero­si­ons­rin­nen (Run­sen) fol­gend, ha­ben sie sich in un­ter­schied­li­cher Tie­fe in die lo­cke­ren Keu­per­schich­ten (Lehr­berg­schich­ten) ein­ge­gra­ben. Ei­ni­ge der Alt­we­ge wur­den zu Fahr­stra­ßen aus­ge­baut. Am Fuß ei­ni­ger Run­sen ha­ben sich Schwemm­ke­gel ab­ge­la­gert.